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Ausflüge

Von FreshEx

6 Tage London liegen hinter mir. Im Moment sitze ich in einer der vielen Costa-Filialen und genieße Kaffee, Musik, Buch und Leben. Die letzten Tage standen unter dem Motto „Fresh Expressions of Church“. Wir, das sind konkret 12 Personen gewesen, haben uns hier in London und Speckgürtel verschiedene neue Formen von Kirche angeschaut. Auch wenn das Thema nicht direkt mein Arbeitsgebiet ist dachte ich mir: „Warum nicht auf etwas neues einlassen?“ Der Monat Juni hatte mit den Tutzinger Radiotagen ja eh schon den Geschmack von etwas Neuem ;)

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FreshEx – persönlich
Aber nicht nur neue Formen von Kirche hab ich hier kennenlernen dürfen – auch in mir selbst hab ich einige Dinge gefunden die einen neuen „frischen Eindruck“ brauchen. Manchmal ist es einfach wichtig seinen Kopf an einen anderen Ort zu stellen und dort etwas durchzulüften. Da dies mein viertes Mal in London war musste ich nicht den klassischen Tourist geben sondern konnte, ganz ohne das Gefühl von verschwendeter Zeit, eine Stunde im Hyde Park Menschen beobachten (im Nachhinein eine doofe Idee bei meinem akuten Heuschnupfen :). Auch cool gewesen: Im AppleStore in der Regentstreet einfach die Zeit zum Bilder hochladen nutzen und Newcomern beim Musizieren auf der hauseigenen Bühne lauschen. Oder Briten fotografieren. Ach ich liebe sie einfach – Sie sind so herrlich anders. Der Typ neben mir hat türkise Fingernägel. Kann man(n) so machen :)
Da wir neben den verschiedenen Programmpunkten genug Zeit hatten habe ich viel in mir aufräumen können. Ich merke in letzter Zeit: ich brauche auf Arbeit dringend „Fresh Expressions“ und hab dieses Thema die letzten Tage lang bewegt. Und ich durfte beim Vortrag von Mal merken, dass ich meinen Input vernachlässigt hab. Ich hab einen hohen Output aber wo tanke ich nach? Die letzten Monate hatte sich eingeschlichen, dass ich ich meinen Sabbat vernachlässigt hab. Einen Tag konkret Pause von ejw und E-Mail muss wieder her. Mal sehen wie lange es dieses Mal hält (ja ich kenne mich :)…

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FreshEx – Kirche
Was ich hier an verschiedensten Formen von Kirche erlebt hab, kann man gar nicht wirklich im Blog beschreiben. Ein winziger Einblick: Kirche braucht kein Gebäude. Man kann sich auch mit Obdachlosen und Gemeindemitgliedern auf einem Markt oder zum Barbecue in einem Garten treffen und dort Gemeinde erleben. Man kann in London Megachurches erleben. Man kann hier aber auch Gemeinden erleben die ein so offenes Herz für alle haben: Kranke, Süchtige, Kriminelle, … und diese gerne in ihren Gottesdiensten empfangen. So wie Kirche eben sein muss. Nicht spießig. Nicht verschlossene Mittelklasse die alles was sie macht so macht weil man es seit Jahrzehnten so macht. Hier gibt es Gemeinden die meinen es Ernst und nehmen jeden so an wie er ist. Oh Deutschland – weit bist du davon entfernt…
Mal hat es gestern auf den Punkt gebracht: die deutschen Kirchen müssen bankrot gehen um neue und lebensfähigere Modelle von Kirche zu entwickeln. Danke Schiri fürs anstehen im Standesamt und fürs austreten. Vielleicht ist das ja ein Schritt in die richtige Richtung. Klingt paradox? Ja. Aber es geht uns an vielen Stellen einfach zu gut und wir übersehen als Kirche zu oft das Leid das so nah ist…

Hier gibt es übrigens ein paar Eindrücke unserer Reise in Bildform…

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